Familienbegleitung
“Für Eltern sind Kinder die mit Abstand besten Lehrmeister, die es gibt.”
(Jesper Juul)
Häufig hindern uns unsere tief eingebrannten Muster, mit denen wir selber groß geworden sind, unseren Kinder die Liebe zu geben, die wir eigentlich wollen. Wir reagieren in Konfliktsituation vorwurfsvoll, drücken unsere Zuneigung kaum aus, stellen hohe Ansprüche. Dabei wollten wir alles ganz anders machen!
Um ein neues Beziehungsmodell, das von Liebe und Wertschätzung getragen wird, leben zu können, ist es wichtig, dass wir gemeinsam darüber reden, was schief läuft. Alle Beteiligten dürfen sowohl ihre Verletzungen als auch ihre Wünsche ausdrücken. Gemeinsam werden Alternativen entwickelt und eine wertschätzende Grundhaltung eingeübt.
In unseren Ursprungsfamilien ist oftmals viel Energie unglücklich gebunden durch Ereignisse, die vor vielen Jahren passiert sind. Es ist nie gelungen, die Sicht des jeweils Anderen zu verstehen. Der von den Psychotherapeuten Dr. Sabine und Roland Bösel entwickelte Generationendialog für Eltern und ihre Kinder ermöglicht Familienmitgliedern oftmals den Raum, sich wirklich zu begegnen. Durch die Sicherheit eines wertschätzenden Rahmens können sich alle Familienmitglieder auch mit ihren “bedrohlichen” Gefühlen zeigen, wodurch Heilung stattfinden kann.
Auch zwischen Geschwistern erleichtert Imago, einander in einem therapeutischen Setting auf neue Weise zu begegnen. Es kommt zum Beispiel vor, dass eine unbewusste Solidarität zu den Eltern trennend zwischen den Geschwistern steht, deren Aufdeckung große Erleichterung bringen kann.
Der Imago Dialog ermöglicht, durch klar aufgeteilte Rollen von Sprecher*in und Zuhörer*in, Schwierigkeiten auszudrücken und Missverständnisse zu klären.
Inspiriert durch meine Fortbildung bei Family Lab orientiere ich mich an den Werten von Jesper Juul. Als Beziehungsideal sieht er eine Eltern-Kind Beziehung, die weder autoritär, noch laissez-faire ist: Eltern und Kinder sind als Menschen gleichwertig und sollten einander mit dem gleichen Respekt begegnen. Kinder haben aber nicht die gleichen Rechte und Pflichten wie Erwachsene. Es ist wichtig, Kinder mit ihrem Erleben ernst zu nehmen. Die Verantwortung für die Qualität der Eltern-Kind Beziehung tragen die Eltern.
Kinder sind grundlegend kooperative Wesen. Verweigern sie sich, ist das ihre Art, ein nonverbales Feedback zu geben, dass für sie etwas in der Beziehung nicht stimmt. Ich begleite Eltern bei der Spurensuche nach dem Grund für ein herausforderndes Verhalten der Kinder. Der Blickwinkel von außen kann hilfreich sein, um Zugang zu der Welt des Anderen zu finden.
Kinder sind keine Zahnpastatuben: Je mehr wir drücken, desto weniger kommt aus ihnen raus… Ganz wichtig für unsere Kinder ist es, als sie selbst gesehen und anerkannt zu werden, ohne Leistung dafür erbringen zu müssen. Diese bedingungslose Liebe vermittelt ihnen die Gewissheit, richtig zu sein.
Leidenschaftliche Eltern sein - das geht!
